WELTKULTURERBE ST. KITTS UND NEVIS



Nationalpark Fort von Brimstone Hill

Welterbe St. Kitts und Nevis:
Nationalpark Fort von Brimstone Hill
Eine Festung mitten in der Karibik – man mag es kaum glauben, aber das heutige St. Kitts war eine wichtige Bastion der Kolonialpolitik des englischen Empire und der französischen Krone. Für den intensiven Anbau von Zuckerrohr auf den Karibikinseln wurden afrikanische Sklaven geholt. Die Festung von Brimstone Hill – zwischen 1690 und 1794, erst unter britischer, dann unter französischer Herrschaft über die Inseln auf- und ausgebaut –  verkörpert ein frühes Beispiel eines modernen bastionären Festungsbauwerks, wie sie dank des Festungsbaumeisters Vauban auch in Frankreich sowie in Luxemburg  oder im saarländischen Saarlouis zu finden sind.

Für den Bau des Festungswerkes wurde örtlich vorhandener Kalkstein verwendet. Selbstverständlich wurden beim Errichten dieses Bauwerks auf afrikanische Sklaven nicht verzichtet. Dachten die britischen Kolonialherren, die 1713 die Insel St. Kitts vollständig in ihre Hand bekamen, ihre Festung sei uneinnehmbar, so wurden sie 1782 eines Besseren belehrt: Die Schlagkraft der französischen Kanonen und der Ansturm von 8000 Soldaten war so überwältigend, dass die britischen Kolonialherren und deren Truppen erst die Festung und dann die zu den Kleinen Antillen zählende Insel übergeben mussten. Ein Jahr nach dieser Schmach wurde die englische Krone wieder Herr über die Inselwelt. Es dauerte dann noch rund sechs Jahrzehnte, ehe die Festungsanlage endgültig aufgegeben wurde. Unterdessen ist Brimstone Hill Fortress mit der Orillon-Bastion sowie der Prinz-von-Wales-Bastion, der Magazin-Bastion, den Offiziersunterkünften, der Zitadelle und dem Fort-George-Museum Teil eines Nationalparks.

 Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe St. Kitts und Nevis im Detail:

Nationalpark Fort von Brimstone Hill (K/1999)