WELTKULTURERBE LUXEMBURG



Welterbe Luxemburg:
Altstadt u. Festungen von Luxemburg
Der kleinste der Benelux-Staaten hat nur seine Hauptstadt Luxembourg, dieses trutzige Gibraltar des Nordens, das durch die Festungsbauten von Vauban dominiert wird, auf die Liste des UNESCO-Welterbes setzen können. Bisher ist noch nicht über die Anträge entschieden worden, Echternach mit seiner Abtei und Vianden mit seinem Schloss ebenfalls zu Stätten des Welterbes zu ernennen, obgleich die Anträge bereits seit 1993 dem Welterbekomitee der UNESCO in Paris vorliegen.

Die Festungsstadt Luxemburg

Goethe war auf seiner Reise nach Luxemburg ebenso von der Festungsstadt angetan wie der Maler Joseph Mallord William Turner, der während seiner beiden Aufenthalte heimlich feine Bleistiftskizzen fertigte, die nach seiner Rückkehr nach England zu Vorlagen für Aquarelle und Gouachen wurden.

Gemächlich schlängelt sich die Alzette an der Sankt-Johannes-Kirche und der ehemaligen Benediktinerabtei von Neumünster vorbei; kopfsteingepflastert sind zahlreiche Gässchen der Altstadt. Der Bockfelsen kann als die „Akropolis von Luxemburg“ angesehen werden. Hier wie auch an anderen Stellen der Stadt hat die Militärarchitektur für das urbane Gesicht Luxemburgs gesorgt: ein Ensemble von 40000 qm Kasernen, Pulverlagern und Magazinen. Zu diesem Ensemble gehören unter anderem das Fort Thungen, auch Dräi Eechelen genannt, und die Wenzelsmauer, die im 14. Jahrhundert entstand, ganz abgesehen von den Kasematten, die unter österreichischer Herrschaft (1726-1740) angelegt wurden.

Ausgebaut wurde die Feste Luxemburg durch den Militärbaumeister des französischen Sonnenkönigs, Sébastien le Prestre de Vauban. Beim Anblick der Bastionen verwundert es nicht, dass im ausgehenden 18. Jh. Luxemburg neben Gibraltar als das vollkommenste Festungsbauwerk galt. Bis heute faszinieren die Wenzelsmauer mit ihren 37 Türmen und 15 Toren in der Unterstadt, aber auch der Großherzogliche Palais und die hochgotische Liebfrauenkathedrale in der Oberstadt die Besucher. Für die Luxemburger, die stolz auf ihre eigene Sprache und Kultur sind, gilt bis heute: „Mir wele bleiwe wat mer sin" – „Wir wollen bleiben, was wir sind". Dieses Motto ist auf einem bauchigen Erker in einer der Gassen der Oberstadt nachzulesen.

 Ferdinand Dupuis-Panther



 

 


Welterbe Luxemburg im Detail:

Altstadtviertel und Festungen von Luxemburg (K/1994)


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